Schlagwort-Archiv start ins social web

VonKarin Janner

Social Media Basiswissen: Der erfolgreiche Start ins Social Web

Start ins Social Web: Bevor Sie – als Unternehmen, als Institution oder als Personenmarke – ins Social Web starten sollten Sie Folgendes wissen:
Es ist nicht notwendig, jedes Feature bei Facebook oder YouTube zu kennen – Funktionen ändern sich schnell. Wichtig ist es aber, sich damit auseinander zu setzen, wie Soziale Netzwerke funktionieren und wie die Menschen, die im Social Web unterwegs sind, dieses nutzen. Was interessiert, was nervt? Welches sind die Chancen, welches die Risiken der Kommunikation im Social Web?

Hier ein paar Fragen, die Sie sich vor Ihrem Start ins Social Web stellen sollten:

  • Partizipation und Rückkanal: sind Sie bereit, Ihre Kunden, Besucher, Fans, Mitarbeiter einzubeziehen? Mit der Konsequenz, dass Sie Ihr Projekt ggf. verändern, wenn Kritik kommt? Sind Ihre Projektpartner und Mitarbeiter auch bereit dazu?
  • Sind Sie bereit für den öffentlichen Dialog? („many to many“. In Ihrem Blog oder Ihrer Facebook-Seite können sowohl Ihre Beiträge als auch die Kommentare Ihrer Besucher öffentlich gelesen werden.)
  • Ist Social Media mit der Hierarchie in Ihrem Projekt / Ihrer Einrichtung vereinbar? Je größer die Einrichtung, je mehr Projektbeteiligte, desto schwieriger die Abstimmung. Vielleicht waren Sie es bisher gewohnt, dass jeder Text und jedes Bild von Ihnen abgezeichnet werden musste? Das funktioniert bei Facebook und Twitter nicht. Den Mitarbeitern, die eine Facebook Seite oder einen TwitterAccount betreiben, muss erlaubt sein, ihre Meldungen ohne Endkontrolle abzusetzen. Es empfiehlt sich, vorher gemeinsam eine Social Media Policy abzusprechen oder zu formulieren.
  • Authentizität + Spontanität versus Perfektion: Im Social Web geht es um authentische, rasche, spontane Kommunikation. Geschwindigkeit, Lebendigkeit und Perfektion lassen sich nicht immer vereinbaren. Perfektion setzt meistens voraus, dass an Texten, Bildern oder Videos lange geschliffen wird. Der Besucher eines Blogs oder einer Facebookseite erwartet aktuelle, lebendige und authentische Beiträge. Er kann eher damit leben, dass ein Foto verwackelt oder ein Tippfehler im Text ist als dass die Inhalte zwar perfekt, aber veraltet sind.
  • Können Sie damit leben, dass Sie nicht mehr die volle Kontrolle haben? Das betrifft – die Zusammenarbeit, siehe Hierarchie – die Botschaften, die von Ihren Besuchern oder Fans weitergegeben werden. Die Weitergabe erfolgt ja von Person zu Person im Netz, dabei können Sie nicht verhindern, dass Ihre Fans die persönliche Meinung hinzufügen. Verbreitung steigt, Kontrolle sinkt…

Einstieg ins Social Web + Start des ersten Projekts:

1. „zuhören“ wie es andere machen, Stück für Stück „rantasten“ an die Tools. Dabei ist wichtig, dass Sie sich ansehen, wie diese von Usern genutzt werden, welche Tonalität dort herrscht, welche Inhalte gut ankommen – und wie es sich anfühlt, ein Gespräch dort zu führen. Bleiben Sie nicht nur auf Ihrer eigenen Facebook Seite oder in Ihrem eigenen Blog, sondern kommentieren Sie auf anderen Seiten/in anderen Blogs.

Und: Versetzen Sie sich in die Lage eines Besuchers, dazu müssen Sie auch als Privatperson mit den Tools experimentieren.

Überfordern Sie sich nicht, indem Sie versuchen, z.B. alle Funktionen von Facebook kennen zu lernen – ständig ändert sich etwas, Features heißen plötzlich anders oder funktionieren anders. Als Nutzer wird man nie alle Funktionen brauchen.

Überfordern Sie sich nicht, indem Sie versuchen, sich gleichzeitig in Facebook, Twitter, ins Bloggen, in Videoplattformen etc. einzuarbeiten. Tasten Sie sich langsam und Stück für Stück vor. Stellen Sie nicht von heute auf morgen Ihre ganze Einrichtung auf Social Media-Kommunikation um, sondern schaffen Sie sich überschaubare Testprojekte.

2. Strategie, Ziele und Kommunikationsbotschaften formulieren:
Bevor Sie so richtig loslegen mit Social Media, sollten Sie wissen, worauf das Ganze hinauslaufen soll. Es ist nicht das Ziel, ein Blog zu betreiben oder 5.000 Followers auf Twitter zu haben – diese Tools sind nur Bausteine in Ihrem Mix und helfen Ihnen, Ihre Ziele zu erreichen. Die sollten Sie natürlich festlegen und mit Ihren Mitarbeitern und Projektpartnern absprechen, BEVOR Sie sich an die Arbeit machen, Tools einzurichten und zu betreiben.

3. Starten und dabei:
– den Rückkanal ernstnehmen, ggf. umplanen oder anpassen
– weiterexperimentieren. Das Web befindet sich im immerwährenden Betastadium. „perpetual beta. Es wird nie fixe und unumstößliche Regeln für alles und jedes im Web geben, dazu geht die Weiterentwicklung viel zu schnell.

keywords: start ins social web, social media