Social Media Basiswissen: Die bekanntesten Tools im Überblick

VonKarin Janner

Social Media Basiswissen: Die bekanntesten Tools im Überblick

Social Media Tools Überblick: Dienste und Plattformen im Web kommen und gehen. Niemand kann mit Sicherheit voraussagen, wohin sich die Dinge entwickeln und welche Plattformen sich durchsetzen werden. Für uns Nutzer heißt das: Immer wieder Neues lernen, Gewohntes aufgeben, Abläufe anpassen.

Hier ein Überblick über die zurzeit wichtigsten Werkzeuge und wie Sie diese einsetzen. Zur Technik: Die meisten sind ohne technische Vorkenntnisse nutzbar. Herausforderung für den Anwender ist nicht das technische Geschick sondern der Inhalt!

Social Media Tools Überblick

Blog

Sie brauchen einen Ausgangspunkt / eine „Basis“  für Ihre Social Media Aktivitäten, dafür eignet sich ein Blog sehr gut. Ein Blog ist eine Website, deren Inhalt aus Beiträgen in Nachrichtenform besteht. Die Beiträge orientieren sich an einer Zeitschiene, sie werden in umgekehrt chronologischer Reihenfolge angezeigt (der aktuelle ist der oberste).

In einem Blog haben Sie Platz für längere Texte, die Sie mit multimedialen Elementen (Fotos, Videos, Audiofiles) zu ausführlichen Berichten ergänzen können. Das können z.B. Geschichten rund um Ihr Unternehmen / Ihre Einrichtung sein, ein „Blick hinter die Kulissen“, Produktvorstellungen oder Interviews. Gut geführte Blogs werden bei Google prominent gelistet und helfen daher bei der Optimierung Ihrer Online-Präsenzen für Suchmaschinen.

Was unterscheidet ein Blog von einer klassischen Unternehmens-Website?

  • Die Möglichkeit des direkten Austausches (Kommentarmöglichkeit für den Leser)
  • Ein Blog ist abonnierbar: Über den RSS-Feed können sich Ihre Leser automatisch informieren lassen können, wenn ein neuer Artikel online gestellt wird.
  • Ein hoher Vernetzungsgrad – über gegenseitige Verlinkung entsteht um jedes Blog ein Netzwerk. Verlinkt wird über die „Blogroll“, über Kommentare sowie durch Zitate in anderen Blogs: Die „Blogosphäre“lebt davon, dass Blogger die Aussagen und Ideen anderer Blogger aufgreifen, zitieren (mit Verlinkung), interpretieren und weiterdenken. Jeder Beitrag erhält übrigens eine eigene URL mit der er verlinkt werden kann.
  • Aktualität: In einem guten Blog werden regelmäßig neue Beiträge erstellt, die Inhalte auf Ihrer Website ändern sich wahrscheinlich nur von Zeit zu Zeit.
  • Zeitschiene und Verschlagwortung: Die Beiträge orientieren sich an einer Zeitschiene, über Zuordnung zu Kategorien und „tags“ sind sie auch später leicht zu finden.

Facebook

Ein „Social Network“ ist eine Internet-Plattform, über die sich Menschen verbinden, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Meistens kennen sich diese Menschen auch außerhalb des Internets. Das zurzeit am meisten verbreitete Social Network (weltweit und auch in Deutschland) ist Facebook. Ursprünglich als Studentennetzwerk gegründet tummeln sich mittlerweile alle Altersstufen bei Facebook. Am meisten Zuwachs hat Facebook bei Internetnutzern ab 45 Jahre, bei jungen Usern sinken die Nutzerzahlen, diese Altersgruppe wandert in andere Netzwerke ab (z.B. Instagram). Interessant dazu der Artikel „Die Alterung von Facebook“ von Lisa Mundt.

Wie funktioniert Facebook?

  • Jeder Nutzer legt ein Profil an. Er trägt Name, Beruf, Interessen etc. ein. Die meisten Angaben sind freiwillig und der Nutzer entscheidet welche Informationen er wem preisgibt.
  • Die Profile lassen sich verknüpfen („Freundschaftsanfragen“), um Beziehungen herzustellen oder abzubilden.
  • Nutzer können Statusmeldungen, Links, Fotos oder Videos posten. Diese Meldungen werden Freunden des Nutzers in ihrem „Stream“ angezeigt. Die Beiträge können von anderen Nutzern geliked und geteilt werden.
  • Auf der Plattform wird ausschließlich Content von Nutzern veröffentlicht, Facebook stellt lediglich die Infrastruktur.
  • Unternehmen können bei Facebook Unternehmensseiten („Fanseiten“) anlegen.
  • In Facebook Gruppen finden sich Gleichgesinnte zu bestimmten Themen zusammen. Jeder Facebook User kann eine Gruppe anlegen und administrieren. Der Gruppenadmin entscheidet, ob er die Gruppe öffentlich, geschlossen oder geheim führen möchte.
  • Sie können mehrere Gruppen und Unternehmensseiten parallel betreiben, aber nur ein Personen-Profil. Sie loggen sich immer als Person ein, für die Seiten erhalten Sie Administratoren-Rechte. Für eine Seite kann es mehrere Administratoren geben.

Bei Facebook ist das Verbreiten von Inhalten ist extrem einfach, sodass Botschaften und Empfehlungen rasch und ohne viel Aufwand weitergegeben werden können. Ihre Informationen gelangen auf diese Weise über Ihre Fans in deren Freundeskreise – Voraussetzung ist, dass sie interessant und relevant genug sind, um in der Masse der Meldungen Aufmerksamkeit zu erregen.

Auf Facebook finden v.a. private Unterhaltungen statt, bedenken Sie das unbedingt, wenn Sie Ihre Facebook-Kommunikation aufbauen. Wenn Sie zu werblich auftreten kommt das nicht gut an.

Der eigene Stream und wie Freunde Ihre Seite sehen

Wenn Sie bei Facebook eingeloggt sind bekommen Sie auf Ihrer Startseite Ihren “Stream” oder „Newsfeed“ zu sehen. Dort erscheinen Meldungen, die Ihre Freunde posten – in Echtzeit. Aktuelle Meldungen finden Sie oben. Die Nachrichten von Unternehmensseiten, von denen Sie „Fan“ sind, kommen auch an dieser Stelle bei Ihnen an, zwischen den Posts Ihrer Freunde.

In der Standardeinstellung bekommen Sie aber nur eine Auswahl davon zu sehen, was Ihre Freunde posten. Facebook versucht, durch Algorithmen zu ermitteln, welche Inhalte für Sie relevant sind.

Facebook – Unterschied Personenprofil und Fanseite

Beim Personenprofil erfolgt die Vernetzung beidseitig. Nach Bestätigung der Freundschaft – die von beiden Seiten erfolgen muss – bekommt jeder der „Freunde“ die Inhalte des anderen im eigenen Stream angezeigt; er kann diese kommentieren und durch „Teilen“ weiter verbreiten. Außerdem haben Freunde die Möglichkeit, einander Nachrichten an die „Pinnwand“ zu schreiben.

Bei einer Unternehmensseite (Fanseite“) erfolgt die Vernetzung einseitig: Sie abonnieren die Meldungen dieser Seite und bekommen diese dann in Ihrem Newsfeed angezeigt, wo Sie sie kommentieren und teilen können. Das Unternehmen kann nichts an Ihre Pinnwand schreiben und auch nicht Ihre privaten Inhalte sehen, kommentieren oder verbreiten.

Facebook Werbeanzeigen

Seit 2012 kann man bei Facebook kostenpflichtige Werbeanzeigen schalten. Man kann die gesamte Facebook-Seite, eine externe Seite (z.B. die Website) oder einzelne Posts bewerben. Gut gemachte Facebook Werbung ist ziemlich streuverlust-arm, da Sie sehr viele Parameter einstellen können (Wohnort, Beruf, Alter, Interessen etc.)

Twitter

Mit Hilfe von Twitter versenden und empfangen Sie Kurznachrichten (sogenannte „Tweets“) über Internet oder Mobiltelefon. Auf diese Weise können Sie mit vielen Personen gleichzeitig auf unkomplizierte Weise Informationen austauschen und Kontakt halten.

Eine Twitter-Meldung („Tweet“) ist auf 280 Zeichen beschränkt (bis Mitte 2017 waren es nur 140). Das ist nicht viel! Um Botschaften abzusetzen, die neugierig machen und auf Interesse stoßen haben die Nutzer eine eigene „Kurzsprache“ entwickelt, mit Ausdrücken und Zeichen, die wenig Platz brauchen. Oft werden Links getwittert, z.B. zu Blogbeiträgen. Ein wichtiges Instrument bei Twitter sind die Hashtags, Sie erkennen diese an einem vorgestellten # Zeichen. Ein Hashtag ist ein Schlagwort und durch Eintippen des # Zeichens wird es automatisch zum Link. Klicken Sie auf einen Hashtag, so bekommen Sie alle Tweets zu diesem Schlagwort angezeigt, Auf diese Weise lässt sich Twitter sehr gut zur Recherche benutzen. Ähnlich wie bei Facebook lässt sich ein „Schneeballeffekt“ erzielen, das Verbreiten und Teilen von Tweets ist extrem einfach. (Bei Facebook werden Meldungen „geteilt“, bei Twitter „retweetet“.)

Auch bei Twitter legt jeder User ein Profil an. Twitter macht aber keinen Unterschied zwischen privaten und Unternehmensprofilen – alle Profile verfügen über dieselben Funktionen. Die Vernetzung erfolgt grundsätzlich nur einseitig. Wer Tweets von Ihnen oder Ihrem Unternehmen / Ihrer Institution empfangen möchte, kann diese abonnieren – damit wird er zu Ihrem „Follower“. Wenn Sie ebenfalls Tweets dieser Person zu lesen bekommen wollen, müssen Sie sie Ihrerseits abonnieren (das geht unkompliziert mit einem einzigen mit Klick – auf den „Follow“ Button).

Anders als bei Facebook können Sie nicht über dasselbe Profil mehrere Seiten steuern. Wenn Sie parallel mehrere Twitter-Profile betreiben ist es sinnvoll, sich bei einem Dienst wie beispielsweise Hootsuite anzumelden. Hier können Sie auf einer Plattform mehrere Profile mit Inhalten versorgen.

Als einziges Austauschmedium bieten die 140 Zeichen zu wenig Platz, aber im Zusammenspiel mit anderen Werkzeugen ist Twitter ein wirklich guter Kanal, um sich regelmäßig in Erinnerung zu rufen, sich auszutauschen und zu vernetzen – insbesondere mit Multiplikatoren und Kooperationspartnern. In „Twitter Listen“ kann man Experten und Multiplikatoren zu bestimmten Themen sammeln. Twitter lässt sich sehr gut durchsuchen und wird daher von Journalisten und Multiplikatoren gerne zur Recherche verwendet.

Instagram

Die Fotoapp Instagram ist auf dem Smartphone voll nutzbar, auf Rechner bietet Instagram nur eingeschränkte Funktionen. Wie bei Twitter legen Sie ein oder mehrere Profil(e) an und vernetzen sich mit anderen Profilen. In der App können Sie eigene Fotos und Videos bearbeiten (Es gibt dafür viele Filter. Mittlerweile wurde die Idee der Filter von vielen anderen Tools kopiert) und posten. Sie können Bilder anderer kommentieren und liken. Wie bei Twitter wird mit Hashtags gearbeitet, um Inhalte zu verschlagworten und in der Suche auffindbar zu machen. Anders als bei Twitter sind Reposts nicht direkt möglich.

Sie können bei Instagram auch eine „Story“ anlegen. Das kann ein Bild, eine Fotoserie oder ein kurzes Video sein. Die Funktion wurde vom Jugend-Tool „Snapchat“ kopiert und ist seit Mitte 2016 verfügbar. Stories werden prominent oben im Stream angezeigt und sind nur 24 Stunden verfügbar, dann löschen sie sich von selbst.

Instagram wurde 2012 von Facebook gekauft. Man kann Facebook- und Instagram-Profil verknüpfen und als Unternehmen auch auf Instagram Werbeanzeigen schalten, die man über den Facebook Werbeanzeigen Manager verwaltet.

Videos und Bilder: YouTube und Flickr

Als Bild-Archiv ist z.B. Flickr gut geeignet, für Videos Youtube. Fotos bzw. Videos, die Sie auf diesen Plattformen hochladen, können von anderen Usern bewertet, kommentiert, in Hitlisten aufgenommen oder via URL ins eigene Blog / die eigene Website eingebunden werden. Zu den Rechten: Sie entscheiden üblicherweise bei jedem Bild/ Video, ob Sie es dem Urheberrecht unterwerfen oder über eine „Creative Commons“ Lizenz eine freie Publikation erlauben wollen. Des Weiteren steht es Ihnen frei, das Einbetten Ihres Dokuments in andere Blogs oder Websites zu erlauben oder zu unterbinden. Eine genaue Darstellung Ihrer Rechte und Pflichten finden Sie in den AGB der einzelnen Plattformen.

Pinterest

Pinterest verwenden Sie dafür, Fotos, die Sie im Netz finden, zu sammeln und teilen. Sie können in Ihrem Pinterest Profil verschiedene „Pinnwände“ anlegen – das sind Sammlungen zu verschiedenen Themen. 

Viele Internetnutzer suchen auf Pinterest Inspiration, z.B. zu den Themen Mode, Wohnungs-Einrichtung oder Basteln. Andere User können Ihrem Profil oder einzelnen Pinwänden folgen. Sie können Ihre Bilder kommentieren, liken und teilen. Sie können Ihre Bilder mit Worten beschreiben und mit Hashtags verschlagworten. Nicht uninteressant: Pinterest Fotos werden an prominenter Stelle bei Google gefunden.

WhatsApp

WhatsApp ist ein internetbasierter, plattformübergreifender Instant Messaging Diens zum Austausch von Textnachrichten, Bild-, Videodateien + Sprachnachrichten zwischen Benutzern von Mobilgeräten. Verbunden ist man über die Handynummer und es handelt sich um einen Austausch von Privatperson zu Privatperson. Jeder Nutzer kann Chat-Gruppen anlegen, in die er andere Nutzer einlädt. Unternehmen können z.B. als Service bieten, ihren Kunden per Whatsapp bestimmte Informationen zukommen zu lassen. Dafür muss der betreffende Kunde dem Unternehmen aber seine Handynummer übermitteln. Seit Februar 2015 ist Whatsapp auch am PC / Mac nutzbar.

Snapchat

Snapchat ist ein internetbasierter, plattformübergreifender Instant Messaging Dienst zum Austausch von Textnachrichten, Bild-,
Videodateien + Sprachnachrichten zwischen Benutzern von Mobilgeräten . Auch hier geht es um einen Austausch von Privatperson zu Privatperson.

Das Besondere an Snapchat:

  • „Künstliche Verknappung“. Die Bilder löschen sich automatisch, der Empfänger kann Bild nur
    einmal für ein paar Sekunden ansehen.
  • Snapchat hat die „Stories“ erfunden, die mittlerweile auch von anderen Tools (Instagram, Facebook) kopiert wurden. Eine Story besteht Stories aus mehreren Bildern / Videos, ist für 24 Stunden für alle Freunde sichtbar und löscht sich nach 24 Stunden automatisch.
  • Snapchat hat eine ganze Reihe lustiger Spaßfunktionen, z.B. Hasenohren, die bei einem Video am Kopf des Gefilmten angebracht werden und sich mitbewegen.
  • Snapchat wird von einer sehr jungen Zielgruppe verwendet.

Unternehmen können auf Snapchat Werbung schalten.

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